Oberliga Nord 1. Runde SSC Rostock 07 – LSV

Auftakt zur Oberliga Nord

Die erste Mannschaft des Lübecker Schachvereins startete heute in die neue Saison. Etwas ersatzgeschwächt reisten wir nach Rostock, um dort unserer Favoritenrolle im Mannschaftskampf gerecht zu werden. Dass bei den Rostockern der Spitzenspieler fehlte, dürfte uns nicht geschadet haben.

Der Kampf war aus meiner Sicht etwas zerfahren. Nach etwa drei Stunden war der Ausgang völlig unklar. Brett Drei (Ralph Christ) wurde unspektakulär Remis. Im Anschluß wurde auch noch vor der Zeitkontrolle Brett Zwei (Martin Kololli) Remis, nach spannendem Mittelspiel. Die letzte beendete Partie vor der Zeitnotphase war Brett Sechs (Ullrich Krause), ebenfalls Remis.

In der Zeitnot gewann Brett Eins (Michael Kreuzholz) mit einem Trick im Turm+Läufer-Endspiel. Er fing den gegnerischen Turm mitten auf dem Brett. Kurz danach musste Brett Fünf (Thomas Thannheiser) aufgeben. Die Partie war wild, erst hatte Thomas eine Qualität weniger, dann nach seinem Mattangriff eine Figur mehr, wofür er allerdings wiederum einen Mattangriff abwehren musste. Das gelang ihm leider nicht.

Nach der Zeitnotphase liefen noch drei Partien beim Spielstand von 2,5 zu 2,5. Ein sehr gutes Endspiel, ein fast bis ganz gewonnenes Endspiel und ein sehr kompliziertes Läuferendspiel mit beiderseitigen Chancen. Zuerst brachte Brett Sieben (Michael Ehrke) sein Endspiel ganz sicher nach Hause. Seine Erfahrung lässt die Verwertung oft so einfach aussehen… Danach konnte ich an Brett Acht mein Materialplus zum Gewinn bringen, was den Mannschaftssieg bedeutete (siehe Partie). An Brett Vier (Dirk Lampe) entstand ein Läuferendspiel mit jeweils nur noch zwei Bauern. Manchmal kann ich kaum glauben, wie kompliziert dieses Spiel ist. Selbst mit so wenig Material war die Stellung hochgradig fehleranfällig, und Dirk hat es geschafft, den Gegner vor immer schwerere Probleme zu stellen. Am Ende gewann er das Endspiel und die Mannschaft damit 5,5 – 2,5. Für meinen Geschmack ist das Ergebnis um einiges zu hoch ausgefallen, ein 4,5-3,5 wäre vielleicht das verdiente Ergebnis gewesen.

Dr. Ingolf Hodl – Marco Frohberg

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[Event „Oberliga Nord“]
[Site „?“]
[Date „2016.10.16“]
[Round „1“]
[White „Hodl, Ingolf“]
[Black „Frohberg, Marco“]
[Result „0-1“]
[WhiteElo „2004“]
[BlackElo „2194“]
[PlyCount „114“]

1. e4 d5 2. exd5 Qxd5 3. Nc3 Qd6 4. Nf3 Nf6 5. d4 c6 6. Be2 Bg4 7. Bg5 Nbd7 8.
a3 e6 9. Qd2 Qc7 10. Bf4 Bd6 11. Bxd6 Qxd6 12. Rd1 O-O 13. h3 {Hier steht eine
Grundsatzentscheidung an. Da ich Raumnachteil habe, entscheide ich mich für
weniger Figuren auf dem Brett.} Bxf3 14. Bxf3 Rad8 15. O-O e5 16. Qe3 Qc7 17.
dxe5 Nxe5 18. Be2 b6 19. Qg3 Qe7 20. Rfe1 Rxd1 {Weiß verlässt sich auf das
Spiel gegen den Springer auf e5. Hier übersieht er jedoch die taktische Lösung.
} 21. Bxd1 $4 Nf3+ 22. Bxf3 Qxe1+ 23. Kh2 Qd2 24. Ne4 Nxe4 25. Bxe4 Qd4 $6 {
Dd7 gewinnt einfacher. Nach dem Textzug kann Weiß seinen Läufer auf dem
Idealfeld festigen.} 26. Bxc6 Qxb2 27. c4 $1 Qf6 28. Bd5 Re8 29. f4 Qd6 30. a4
h6 31. h4 Qe7 32. h5 {Diese Sequenz habe ich schwach gespielt. Dass Weiß so
viel Spiel bekommt, muß ich sicher nicht zulassen.} Qe1 33. Qg4 Qf2 34. Kh3
Qe3+ {Zeitnot.} 35. Kh2 Qe2 36. Qg6 Qe7 37. Qg4 Qf6 38. g3 Kf8 39. Qd7 Qe7 40.
Qf5 Kg8 41. Kh3 Rd8 42. Kh2 Qd7 43. Qd3 Kh8 44. Qd1 {Die Dame kann gerade noch
alle Schwächen und Einbruchsfelder decken. Wenn jetzt noch der Turm aktiviert
wird, sollte die Stellung kollabieren.} Re8 45. Qd3 Re7 46. Qd1 Qe8 47. Bf3 Kg8
48. Bg4 Re1 49. Qd2 Qe4 50. Bf3 Qe3 51. Qd8+ Kh7 52. Bg2 Re2 {Jetzt steht der
Läufer passiv und das reicht überraschenderweise schon.} 53. Qd5 Qe6 54. Qd3+
g6 55. hxg6+ fxg6 56. Qd4 $4 {Das beschleunigt das Ende dramatisch.} Qc6 57.
Qg1 Qf3 0-1

[/pgn]

NVM U12 7. Runde

Abschlußkampf SSG Lübbenau – Lübecker SV

Die Lübbenauer (Setzliste Nummer 18) hatten bis hierhin 0 Punkte und wir mussten am letzten Tisch antreten. Die Runde war insgesamt recht fahrig, auf beiden Seiten.

Niklas gewann am ersten Brett sicher, schon aus der Eröffnung heraus. Dann nahm er alles Material mit, was er kriegen konnte. Danach setzte er sehr schön auf offenem Brett schachmatt.

Paul verlor, da er sehr unkonzentriert war. Beide spielten sehr schnell, der Gegner (DWZ 700) übersah einfach etwas weniger als Paul.

Dima gewann dann auch sicher. Er gewann eine Figur, brachte diese ins Endspiel und nutzte den Vorteil. Damit brachte er uns mit 2-1 in Führung.

Kurz danach gewann Joa (mal wieder Letzter am Brett!) mit einer starken Kombination, welche die Dame gewann. Die Umsetzung des Vorteils bereitete ihm keine Probleme.

Damit gewannen wir 3-1 und haben jetzt 6 Punkte. Die einzelnen Spieler sind mehrheitlich mit der Mannschaftsleistung nicht ganz zufrieden.

Wenn die Deutsche Bahn so will, sind wir kurz vor 20 Uhr am Bahnhof. Sonst klingeln bei den Eltern die Telefone.

Geschrieben von Joa und Marco